Kiefersfelden – Die Blauröcke siedeln in ihre Behelfsunterkunft über. Vor einigen Tagen begann die organisierte Umzugsaktion auf das Zementwerksgelände, denn das in die Jahre gekommene Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Kiefersfelden wird komplett abgerissen und Zug um Zug neu aufgebaut. Der Neubau findet auf dem bestehenden Gelände statt, wird aber deutlich moderner und funktionaler. Für das komplette Haus wird die Gemeinde etwa 6,8 Millionen in die Hand nehmen, Bezugstermin ist voraussichtlich im nächsten Jahr.
Historisches wird gesichert
„Eigentlich seit Anfang Januar“, wie Feuerwehrsprecher Werner Schroller betonte, waren die Abbrucharbeiten am Kieferer Feuerwehrhaus auch sichtbar. Bauschutt türmte sich auf und abgerissene Wände sowie demontierte Holzkonstruktionen wurden zum Abtransport bereitgestellt. Viele engagierte Feuerwehrler, stets in gleichbleibenden Teams, wuselten über das Gelände und bauten alles ab, was nicht niet- und nagelfest war. Die historischen Gegenstände wurden jedoch gesichert.
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Zuvor dankte Bürgermeister Hajo Gruber (UW) den helfenden Kräften: „Wir als Gemeinde wären nie in der Lage gewesen, diese Arbeiten so mit Hirn, Herz und Engagement zu stemmen.“ Feuerwehrkommandant Kilian Hager verkündete über Mikrofon den „offiziellen Auszug aus dem Feuerwehrhaus nach über 88 Jahren Dienstzeit“. Er dankte allen Helfern und Spendern sowie der Gemeinde „für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung“. Dann gab der Kommandant das Kommando an seine Kameraden zum Abmarsch.
Sowohl die Einsatzfahrzeuge bis hin zum Rettungsboot als auch das schwere Gerät waren am Straßenrand geparkt. In einem „coronakonformen Festzug“, wie Schroller es formulierte, marschierte die Truppe in „großen Abständen“ von der Thierseestraße zum Zementwerksgelände rüber. Den „stabsmäßig geplanten Umzug“ ließen sich auch viele Kieferer Bürger nicht entgehen, so mancher blickte fast mit Wehmut auf das alte Gebäude zurück. „Doch wir haben ein Ziel vor Augen, für uns ist es die optimale und zukunftssichere Lösung für die nächsten vielen Jahre“, sagte Schroller. Der geplante Neubau des Feuerwehrhauses solle „modern und mit allen Feinheiten der modernen Feuerwehrtechnik“ ausgestattet sein.
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Trotz des Umzugs aller Feuerwehrler und des schweren Geräts „war die Einsatzbereitschaft die ganze Zeit über gewahrt“, hob Kommandant Hager hervor.
Mit Blaulicht, Martinshorn und Trommelwirbel ging es dann die rund 500 Meter zum Übergangsdomizil aufs Zementwerkgelände, wo eine 10 auf 30 Meter große Halle auf Mensch und Material wartete. Dazu wurden acht Container aneinandergereiht für Funkzentrum, Mannschaft, Verwaltung, Atemschutzwerkstatt und Büro mit Einsatzkommando.
Entkernung des Hauses beginnt
„In der großen Halle können wir unseren gesamten Fuhrpark jederzeit einsatzbereit unterbringen“, stellte der Feuerwehrkommandant fest. Sogar die Namensschilder für die Kameradinnen und Kameraden seien schon an ihrem Platz, freute er sich. Wie Schroller berichtete, haben sie auch die alte Feuerwehrhaustüre mitgenommen – damit im neuen Gebäude „nicht alles neu und unbekannt“ sei. In dieser Woche soll die professionelle Entkernung des alten Feuerwehrhauses beginnen und schon ab nächster Woche könnten die Abbrucharbeiten folgen.