Gefahrguteinheiten im Landkreis Rosenheim bei der Berufsfeuerwehr München

3. Juni 2018
Ausbildung
Die Berufsfeuerwehr München hat für ganz seltene, besondere Transporte eine Infekt- Transporteinheit sowie das Krankenhaus München Schwabing ist als HOKO- Behandlungszentrum eingeplant. „HOKO“ bedeutet:  „hoch kontagiös“ (Patient/in mit Infekt der Risikogruppe 4 (BioStoffV).

2014/15 war der Begriff „Ebola“ in aller Munde. Hier wurde zum ersten Mal eine Anfrage von den Verwaltungsbehörden sowie von den Spezialeinheiten gestartet wie eine mögliche Unterstützung im Ernstfall aussehen könnte. Wegen der damaligen „akuten“ möglichen Ereignisse (nicht nur EBOLA- sondern andere Infektionen von z.B. aus den Personenkreis Migranten und oder Personenkreis „Rückkehrer von humanitären Einsätzen“, Verdächtige Personen bei Grenzkontrollen etc.) wurden durch Unwissenheit falsche Aussagen in den verschiedenen BOS- Personenkreisen getroffen und Gerüchte „aufgeheizt“ die wir mit dieser Veranstaltung beseitigen wollten und auf die realistische Praxis eingegangen wurde.

Zu der damaligen Zeit hätte eine mögliche Unterstützung bzw. Anforderung durch die HOKO- Transport- Einheit die Feuerwehr Rosenheim auch kurzzeitig für den Landkreis Rosenheim im Rahmen ihrer Möglichkeiten übernommen. 2014/15 war KBM Christian Hof (Fachbereich Gefahrgut/Schienenverkehr/Schifffahrt)  selbst sehr stark in diesem Themenbereich eingebunden mit Theorie- und Praxis Schulungen in den Feuerwehren und  den zuständigen Behörden. Dabei konnten viele interessante Punkte aufdeckt und bearbeitet werden. Mit den derzeitigen Gefahrguteinheiten im Landkreis Rosenheim, können wir diesen seltenen aber doch möglichen Einsatzbereich seit ca. 2016 sehr gut eigenständig bewältigen.

Das Krankenhaus München Schwabing hat eine Spezial- Abteilung für Patienten mit Radioaktiven Unfällen sowie für Patienten die der Infekt bzw. der Risikogruppe 4 angehören. Diese speziellen Krankenhäuser gibt es nur sehr wenige in der Bundesrepublik und haben einen großen Einzugsbereich. Das Schwabinger Krankenhaus hat z.B. einen Einzugsbereich von der Grenze- Thüringen bis ins nördliche Österreich (z.B. Klinken -Salzburg- Innsbruck).

 

Bei einem evtl. Transport der durch den Landkreis Rosenheim führt, könnte es erforderlich werden, das Personal der HOKO- Einheit im Rahmen eines Dekonplatzes der Stufe 2 zu unterstützen. Dieser wird z.B. benötigt, wenn das Personal ausgetauscht werden muß. Bei den Dekon- Maßnahmen bekommen die Feuerwehren von dieser „Spezialeinheit- HOKO“ verschiedene Unterstützungen z.B. Bereitstellung von Spezialgeräten,- mittel, -wissen etc. Die Aufgabe der Feuerwehr besteht darin, den Dekonplatz bereit zu stellen und unter den Anweisungen der Desinfektoren zu arbeiten. Nach dem Personalwechsel wird sich diese Einheit weiter bewegen. Im Krankenhaus Schwabing wird der Patient von einen speziell geschulten Ärzte und Schwesternteam aufgenommen und in den speziellen Räumlichkeiten medizinisch versorgt.

Die Feuerwehren bzw.  als „Ortszuständige- Feuerwehreinheit“ bzw. Gefahrgut- Einheit im Landkreis Rosenheim sind zur Unterstützung für den Dekonplatz gemäß FWDV 500 verantwortlich.

 

Diese HOKO- Einheit hat bis Dato nur wenige Anforderungen bzw. Einsätze gehabt und konnten ihre Transporte ohne „fremder Feuerwehrunterstützung“ bzw. eigenständig, autonom durchführen.

 

Die derzeitige Wahrscheinlichkeit, Prognosen und Erfahrungen zeigen, daß wir Freiwillige Feuerwehr mit dieser Einsatzunterstützung sehr selten in Berührung kommen werden.

 

Die Kreisbrandinspektion bzw. der Landkreis Rosenheim haben trotz dieser Prognosen entschlossen sich für dieses Thema vorzubereiten, da unsere regionale Lage mit allen bedeuteten großen Verkehrswegen,- Routen sich eventuell innerhalb der Transportroute befindet.

 

Diese Aufgaben sollen derzeit im Landkreis Rosenheim die bewährten Gefahrgut- Einheiten übernehmen und geschult werden. Sind andere Landkreisfeuerwehren ebenfalls für diese Aufgabe interessiert kann KBM Christian Hof mit seinen Fachspeziallisten jederzeit auf Wunsch eine Sonderschulung vor Ort anbieten.

 

Die HOKO- Einheit besteht aus folgenden BOS- Organisationen:

 

  • 2x Streifenwagen Polizei                                           - Einsatzleitwagen (D- Dienst)
  • ELW- ZF                                                                      - Infekt- RTW (SK- RTW)
  • HLF                                                                             - RTW- Eigenschutz
  • MTW                                                                          - MZF Dekon Assistent
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Die Berufsfeuerwehr München hat mit ihren Speziallisten aus verschiedenen Bereichen ein Einsatzkonzept aufgestellt. Dieses Konzept wird mehrmals im Jahr zwischen der Berufsfeuerwehr München und dem Krankenhaus München Schwabing beübt.

 

Eine praktische Übung mit einer  Freiwilligen Feuerwehr hat bis Dato nicht statt gefunden.

 

Der Landkreis Rosenheim ist die erste Freiwillige Feuerwehr die solch eine Einsatzsituation mit der BF München gemeinsam testen durfte.  Bayernweit sind wir (Landkreis Rosenheim) die erste Feuerwehr die einen „Meilenstein“ für die anderen Feuerwehren in Bayern bzw. Sonder- Einsätze gelegt haben. Wertvolle Detailinformationen konnten gewonnen werden und Detail- Verbesserungen können umgesetzt werden.

 

Wegen der Besonderheit dieser Sonder- Übung nahmen verschiedene Speziallisten der BF München, Führungskräfte BF München sowie Vertreter und Ärzte des Krankenhaus München Schwabing (Hoko- Leiter HOKO- Ärzte, HOKO- Koordinatoren des Klinikum Schwabing Infektabteilung an der Übung teil.

 

Im Verlauf der Ausbildung konnte  die einmalige Gelegenheit genutzt werden, die spezielle Infektabteilung im Klinikum München Schwabing zu besichtigen.

Aus den BOS- Organistationen des Landkreis Rosenheim nahmen zu unseren Gefahrguteinheiten auch noch weitere Speziallisten teil z.B. Bundespolizei Rosenheim, Johanniter Wasserburg, BRK Rosenheim, LNA, ELRD, Malteser, Amublanz Rosenheim, THW Rosenheim, THW Bad Aibling, Gefahrgutpolizei, Kreisbrandinspektion, UG- ÖEL, ILS- RO, Desinfektoren, Ärzte- Team, Chemiker, Messeinheiten usw.

 

Leider konnte „nur ein kleines Team“ (50 Personen) an dieser Veranstaltung teilnehmen. Dieser Personenkreis mit dem Neu erworbenen Wissen, kann dies flächendeckend im Landkreis Rosenheim an die Blaulicht- Organisationen weiter vermitteln sowie bei evtl. Einsätzen Ihr wertvolles Wissen einbringen.

Für diese besondere Fortbildungsveranstaltung war eine lange Vorbereitungsphase erforderlich. Nur durch die einmaligen vielen guten Kontakte des Kreisbrandmeister Gefahrgut/Schienenverkehr/Schifffahrt Christian Hof und seinem unermündlichen Einsatz für alle evtl. Gefahrguteinsätze, mit seinen Gefahrgut-Team, gut vorbereitet zu sein, war diese bayernweite erste Spezial-Ausbildung erst möglich.

Ein besonderer Dank geht an die Berufsfeuerwehr München- stellv. bei Herrn Christoph Heine für die gut drei jährige Zusammenarbeit und für die gute Vorbereitung dieser Sonderschulung.

Ein weiterer Dank geht an Thomas Stacheder und Martin Rohter (ltd. Dekon- Assistenten der BF München), die Detail – Planungen und Durchführungen vor Ort organisiert haben. Diese zwei Persönlichkeiten, so wie viele weitere Fachspeziallisten (z.B. Florian Prassberger- ATF München usw.) gehören auch im Landkreis Rosenheim zu den besonderen Gefahrgutteam im Landkreis Rosenheim.